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wenn der Wind voller Weltraum

3 Sep 2010

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Berlin, Germany

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Musik für Flöte und computergenerierte Klänge

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Stefan Lischewski: wenn der Wind voller Weltraum (Uraufführung) für Flöte und computergenerierte Klänge Flöte: Kornelia Timm „O und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind voller Weltraum uns am Angesicht zehrt -, wem bliebe sie nicht, die ersehnte, sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzen mühsam bevorsteht.“ Rainer Maria Rilke, aus: Erste Duineser Elegie Das Stück ist ein Nocturne, eine Meditation über die von Rilke in der Ersten Duineser Elegie entfaltete Chiffre der Nacht und steht in der Tradition einer ganzen Reihe von Werken der Klassischen Moderne zum Themenkomplex Nacht. Eine Reduktion der klanglichen Mittel und Farben auf einen nahezu monochromen Rahmen von sanften und auch manchmal zehrenden Flöten- und flötenartigen Klängen (mit Ausnahme von gong- und glockenspielartigen) eröffnet einen Abgrund aus differenzierbaren Farbnuancen. Fragend artikuliert die Flöte elegisch-melodische Phrasen, die in der Luft hängen bleiben, im Wind flattern, verweht werden. Komplexe Harmonien aus flötenartigen Klängen flieà Š¸en langsam ineinander, ohne auf die elegischen Einwürfe der Flöte zu antworten. In der Mitte des Werkes folgen drei polyphone Blöcke verfremdeter Flötenklänge gespeist aus dem Material der Flötenstimme aufeinander, zurückbleibt die Flöte, zurückgeworfen auf ihr einsames Fragen. Umrahmt werden diese Blöcke von zwei expressiv-dithyrambischen Gongepisoden, in denen die Stimme der Flöte und das andere Klangmaterial nahezu unterzugehen droht. Alles kreist um die Chiffrierung des Rilke-Zitats, das gesamte Material, „algorithmisch“ über „semantische“ Matrizzen erstellt, hat Teil an der sublimen Erfahrung, die Rilke beschreibt. Das Stück ist ein klingendes Psychogramm bei Nacht: atmosphärisch-dichte Variationen über den Klang der Flöte, gerade aufgrund der Beschränkung der Klangfarbe ein nahezu verschwenderisches Werk, was den Reichtum an Farbschattierungen und —nuancen, Texturen und Harmonien betrifft. Fast so als würden Charles Ives und Claude Debussy auf Luigi Nono und Gérard Grisey treffen.

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