Exhibition

Meriem Bennani. Party On The Caps

5 Sep 2020 – 29 Nov 2020

Regular hours

Saturday
12:00 – 18:00
Sunday
12:00 – 18:00

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Julia Stoschek Collection Berlin

Berlin
Berlin, Germany

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Meriem Bennanis erste Einzelausstellung in Deutschland zeigt Party on the CAPS (2018), eine Achtkanal-Videoinstallation, in der es um Vertreibung, psychische Widerstandsfähigkeit und die Beziehung zwischen Orten und Identität geht.

About

Party on the CAPS ist ein fiktiver Dokumentarfilm in einer spekulativen Zukunft über den Alltag auf CAPS, einer Insel mitten im Atlantik, auf der Migrant*innen festgehalten werden, und die sich im Laufe der Zeit zu einer Megacity entwickelt hat.
Der scheinbare Realismus wird übersteigert durch Spezialeffekte und Humor. Bennanis ungewöhnliche Bildsprache mischt Einflüsse von Reality-TV, YouTube, Dokumentarfilm, Social Media und Animation und erkundet so die Grenzen dessen, was wir als vertraut und seltsam, real und virtuell betrachten. Für die Ausstellung in der JULIA STOSCHEK COLLECTION wurden die Projektionsflächen und installativen Elemente so an den Ausstellungsraum angepasst, dass eine großflächige und immersive Umgebung entstanden ist.

In der zukünftigen Welt, in der die Insel CAPS (Kurzform von „capsule“, deutsch: Kapsel) existiert, hat die Teleportation andere Formen des Reisens ersetzt, sodass Körper physische und nationale Grenzen leicht überqueren können. CAPS wurde als temporärer Aufenthaltsort für illegale Migrant*innen eingerichtet, die während der Teleportation in die USA abgefangen wurden. Die Insel ist von einem Magnetfeld umgeben, wird von US-Truppen kontrolliert und unterliegt einer totalen Überwachung, die es beinahe unmöglich macht, sie zu verlassen. Bennanis Doku-Story beginnt zwei Generationen nach der Einrichtung von CAPS: Abgeschnitten vom Rest der Welt, haben sich eine eigene Logik, Währung, Infrastruktur, Küche sowie eigene Medien entwickelt. CAPS ist ein Ort kultureller Hybridität, die in den unzähligen Identitäten der Bevölkerung, ihrer behelfsmäßigen Lebenssituation und der Dominanz digitaler Technologien gründet. Die Insel wird von cyborgartigen, oft verletzten Körpern bewohnt, die sich an die repressive Umgebung der Insel und die Folgen der Teleportation anpassen und damit umgehen lernen.

Die Idee für CAPS hatte die in New York lebende und arbeitende marokkanische Künstlerin im Jahr 2017, als sie sich mit subatomarer Teleportation beschäftigte und Donald Trump ein US-Einreiseverbot für Menschen aus einigen mehrheitlich muslimischen Ländern verhängte. Party on the CAPS leistet einen scharfsinnigen politischen Kommentar zur westlichen Einwanderungs- und Überwachungspolitik und ruft eine dystopische Welt hervor, die sich kaum mehr von unserer unterscheidet. In ihrer Arbeit würdigt Bennani aber auch die psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz), Differenz und Hybridität vertriebener und in der Diaspora lebender Menschen, indem sie sich essentialistischen Vorstellungen von Identität und Kultur widersetzt. Als Zuschauer*innen werden wir Zeug*innen einer Feier – oder Party – von Gemeinschaftlichkeit und Familie.

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Meriem Bennani

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