Exhibition
KREISE ZIEHEN 3 - Großsiedlungen und die Produktion von Bildern ihrer selbst
14 Jun 2019 – 17 Aug 2019
Regular hours
- Friday
- 12:00 – 20:00
- Saturday
- 12:00 – 18:00
- Sunday
- 12:00 – 18:00
- Monday
- 12:00 – 18:00
- Tuesday
- 12:00 – 18:00
- Wednesday
- 12:00 – 18:00
- Thursday
- 12:00 – 18:00
Cost of entry
Eintritt frei
Address
- Karl-Liebknecht-Strasse 11/13
- Berlin
Berlin - 10178
- Germany
Travel Information
- U1 Kottbusser Tor
Tinatin Gurgenidze / Christian Hanussek und Stephen Willats
About
Im dritten Teil der Reihe werden Text-Bildmontagen auf Großplakatflächen auf dem Place Internationale nahe der station urbaner kulturen gezeigt. Der Künstler Christian Hanussek und die Architektin Tinatin Gurgenidze beschäftigen sich mit der Großwohnsiedlung Gldani in Tiflis und in der Arbeit des Künstlers Stephen Willats geht es um die Berliner Gropiusstadt.Tinatin Gurgenidze & Christian Hanussek präsentieren mit ihrer Serie »Wir haben ja alles...« Einblicke in die Großwohnsiedlung Gldani, die etwa 30 % der 1 Mio. Einwohner von Tiflis beherbergt. Die Siedlung wurde als Teil des Generalplans von 1970 auf einer freien Fläche am nördlichen Stadtrand gebaut – ambitioniert angelegt als in sich funktionierende urbane Struktur. Nach dem Ende der sozialistischen Ära begannen die Bewohner_innen, ihre Wohnungen um Vorbauten, die berühmt-berüchtigten »Kamikaze Loggias«, zu erweitern und die Freiflächen zwischen den Wohnblocks mit Garagen wild zuzubauen. Mit dieser postsozialistischen Umformung ursprünglicher Planung mit teilweise brachialer Aneignung entstand eine parallele Mikroökonomie, die vielen Bewohner_innen das Überleben sichert und den öffentlichen Raum mit sozialem Austausch belebt.
Stephen Willats interveniert seit Anfang der 1960er Jahre mit seinen künstlerischen Arbeiten im sozialen Gefüge der Gesellschaft. Dabei bezieht er Menschen in den künstlerischen Schaffensprozess im Sinne einer ›Kunst als soziale Praxis‹ ein. Seine Serie »In Isolation leben« entstand 1979/80 in der Berliner Gropiusstadt zusammen mit Klaus Müller, einem Bewohner, dessen große Wohnung in einem Wohnturm hier zum Symbol der Isolation wird. Die Collagen thematisieren den physischen und psychischen Druck, dem der Einzelne durch Isolation in der Gesellschaft ausgesetzt ist. Bilder und Texte schildern, wie vielfältig persönlicher Raum in vorgegebenen Strukturen und anonymen Architekturen definiert werden kann. Es wird deutlich, wie Menschen in ihrem Bemühen um Ausdrucksformen persönlicher Identität und um ein Gemeinschaftsgefühl selbstorganisierte soziale und kreative Netzwerke erschaffen.