Joachim Grommek denkt - bzw genauer gesagt: malt - mehrfach um die Ecke.
Fälschen und Täuschen sind hierbei die zentrale Strategie. Zentraler Werkstoff
ist ein Material, das spätestens seit den 1980er Jahren einen festen Platz in der künstlerischen Produktion im Allgemeinen gefunden hat: die Spanplatte.
Doch im Werk Grommeks verschiebt sich das, was wir zu sehen glauben
und das, was ist. Die Dichotomie, bestehend aus der billigen à âsthetik der Spanplatte und die sorgfältige Abdeckung und Imitation derselben, findet eine kompositorische Entsprechung im vermeintlich überzogen locker imitierenden Schwadronieren in der Kunstgeschichte.
Ernst und Strenge, einst wichtiges künstlerisches Anliegen, scheinen ironisch gebrochen zu werden, erfahren in der Umsetzung aber mindestens ihresgleichen. Vermeintlich locker und unbekümmert applizierte Klebestreifen sind nämlich tatsächlich penibelst und täuschend echt gemalt.
Dass die Existenz der Spanplatte auch zum Entstehen von plastischen Arbeiten verleitet, liegt auf der Hand. Wo bei den Bildern häufig die gemalte Leerstelle das Thema ist, findet sich hier eine dreidimensionale, bzw die funktionale Ebene betreffende Entsprechung. Was den Komplexitätsgrad der Täuschungsstrategie nicht weniger anspruchsvoll macht.
Wenn du denkst du hastân dann springt er aus dem Kasten.
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