Exhibition

Alexander König »Ektoplasma«

9 Jul 2011 – 10 Sep 2011

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Filipp Rosbach Galerie

Leipzig, Germany

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  • Bus 60
  • Tram 14 and 15
  • S-Bbf Plagwitz
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Wir freuen uns, Ihnen mit der Ausstellung »Ektoplasma« die dritte Solo Show von
Alexander König in der Filipp Rosbach Galerie präsentieren zu können.

[An dieser Stelle soll der Blick auf die Frage nach dem Auratischen geworfen werden und den Antworten auf diese. Nicht nur in Bezug auf das Bild als Werk an sich, auch in Bezug auf die Figurationen, Handlungen oder die Vermeidung einer Handlung, die Frage nach dem Raunen, der Bestimmung, der Vibrationen, der Bannung und Beschwörung.]

Ektoplasma* Die Determinanten des Bildwerdens und Bildseins befinden sich auf derselben Ebene, auf der Schwelle zwischen Invokation und Manufaktion. Das Bild hat immer einen Verweis über sich hinaus, ist, wenn es gegenständlich oder figurativ ist, immer mehr als nur die bloà Š¸e Abbildung eines Geschehens oder einer mehr oder weniger erfundenen Person. Es ist durch diesen Verweis, genauer einem visuellen, die Beschwörung eben dieses Bildgegenstandes. Das Bild bindet seinen Gegenstand in die Zeit des Betrachters, enthebt ihn einem Verschwimmen, da es phänotypisch gleich bleibt, von Nachdunkelungen im Firnis vielleicht abgesehen. Es formiert Untote, Geister, Erscheinungen. Der Topos aus Gruselfilmen, worin der Protagonist von den Augen der Portraits in der Ahnengalerie verfolgt wird, die »Weià Š¸e Frau« aus dem Rahmen steigt und die Orte, an die ihr Geist gebunden ist, aufsucht, ist Kronzeuge für die invokative Kraft des Bildes. Hierin ist der künstlerische Ansatz zu finden. Die Bilder sind die Ahnengalerie. Sie ist bevölkert von den Stolzen und den Verdammten, den Verheimlichten, den Wahnsinnigen, den Ehrwürdigen, den Verdorbenen, den Früchten der Schande, den Vätern, den Müttern, den Elenden. Die Bilder sind Inzest, sie vermehren sich untereinander und aus sich selbst heraus. Sie bilden die Heimsuchung, deswegen sind die Gesichte und die Erscheinung, die Schattenwesen am häufigsten vertreten. Auch der Stolz und die Schönheit sind nur Deformation, wenn sich das Geläufige ändert. Die Bedrohung greift nicht aus den Bildern über, sie ist im Bild immanent, passiv, aber lebensgroà Š¸.

Die Gemälde leihen sich ihre Aura aus der Materialität, der Möglichkeit etwas, tatsächlich zu sein und potenzieren sie. Sie bergen in sich den Lebenshauch, sind aber nicht in der Lage, diesen zu einer wahrhaften Seele zu vervollständigen, die Figuren sind gebunden an den Grund, aus dem sie zu entkommen suchen und können kein Leben haben. Sie sind herübergeführt aus allen Zeiten, separiert in einzelne Bilder, die portraitähnlich ihre Protagonisten vorführen. Die Geister hinterlassen Spuren, sind enthalten im Material aus dem die Bilder sind. Auf der Leinwand gerinnt das Ektoplasma und verhaftet die Bilder vor den Augen des Betrachters.

*Der Begriff Ektoplasma wurde von Charles R. Richet in die Parapsychologie übernommen und soll einen Stoff bezeichnen, der angeblich bei einem Medium aus den Körperöffnungen tritt. Ektoplasma soll grau-weià Š¸ oder rosa, schaumig oder leichte Fäden ziehend sein. Laut Berichten von Charles Robert Richet und anderen Wissenschaftlern der damaligen Zeit könne es aber auch bei vollständigeren Materialisationen fester werden. Ektoplasma [später auch Teleplasma genannt] sei sehr lichtempfindlich und somit unter normalen Bedingungen kaum sichtbar, nur in dunklen oder mit Rotlicht beleuchteten Räumen. Skeptiker betrachten Ektoplasma eher als »lichtscheu« ? sie meinen, es handle sich um Gaze, die nur im Dunklen als Ektoplasma verwendet werden könne, weil sie bei Licht als Gaze erkennbar sei. Allgemein bekannt wurde der Begriff durch die Verwendung in der Filmkomödie Ghostbusters ? Die Geisterjäger.

Alexander König, 1976 geboren in Trier, lebt und arbeitet in Leipzig
1996?2003 Studium Kunst, Geschichte und Kunstgeschichte, Universität Leipzig
2008 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Malerei
2008 DAAD?Austauschprogramm Hiwar Fanni, Beirut
2009 Gründung Projekt OneNightGallery mit Sven Bergelt und Georg Brückmann
2011 Diplom bei Annette Schröter, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Einzelausstellungen
2011 »Ektoplasma«, Filipp Rosbach Galerie, Leipzig
2010 »Billige Zirpen I« [mit Emeli Theander], Raum 4.4, HGB Leipzig
»relocated #3«, Filipp Rosbach Galerie, Leipzig
»Fermente ? Positionen junger Kunst« [mit Bastian Muhr], Maerzgalerie, Berlin
2009 »Elmsfeuer«, Filipp Rosbach Galerie, Leipzig

Gruppenausstellungen
2011 »After the Goldrush«, Kunstverein Speyer, Städtische Galerie Speyer
2010 »Trabant #21, Leipzig?Basel«, Ausstellungsraum Klingental, Basel, CH
»French Wall 2010«, Filipp Rosbach Galerie, Leipzig
OneNightGallery, Leipzig,
»New Bottle Old Wine«, Filipp Rosbach Galerie, Leipzig
»Good mornin´ Leipzig, how are you?«, Gates of Eden, Mannheim
2009 »Trias«, Konsoom, Leipzig
»All my Friends are dead«, Maerzgalerie, Leipzig
»French Wall #3«, Filipp Rosbach Galerie, Leipzig
2008 »Hiwar Fanni«, Unicef-Gebäude, Beirut
»Ein-Blicke«, Kunstwandelhalle, Bad Elster

Sammlungen
Sammlung Schubert / Sà ËœR Rusche Sammlung / Merkel Collection / Sammlung Holzmeier /
Sammlung der Sparkasse Leipzig / Privatsammlungen, diverse

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