Exhibition

Vlad Nanca

11 Sep 2019 – 14 Dec 2019

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KVOST - Kunstverein Ost

Berlin
Berlin, Germany

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  • U2 Spittelmarkt or Hausvogteiplatz / U8 Stadtmitte
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Vlad Nancă ist Preisträger des 2019 erstmals ausgeschriebenen KVOST-Stipendiums. Die Einzelausstellung The City and the City verbindet frühere Werke des Künstlers mit Arbeiten, die während seines sechswöchigen Aufenthalts als Artist-in-Residence in Berlin entstanden sind.

About

Drei ikonische Wahrzeichen des ehemaligen Ost-Berlins bilden die referenziellen Ankerpunkte von Erkundungen des urbanen Raums: die Weltzeituhr, der Fernsehturm und das Haus des Lehrers. Nancă, der 1979 in Bukarest geboren wurde, suchte in noch erhaltenen Strukturen der sozialistischen Architektur rund um den Alexanderplatz auch nach den eigenen Kindheitserinnerungen.

Seine Videoarbeit Dacia – 30 Years of Social History (2003) beschäftigt sich mit dem Automodell als Symbol eines mittlerweile ernüchterten Fortschrittsglaubens. Auf einer alten DDR-Postkarte entdeckte er einen Dacia mit rumänischem Kennzeichen vor dem Haus des Lehrers. Das monumentale Wandbild an der Fassade des Gebäudes, wurde zwischen 1962 und 1964 von dem Künstler Walter Womacka gestaltet, auf dessen Ästhetik Nanca sich in zweifacher Weise bezieht: er bildete Fragmente des Natursteinmosaiks nach und zeigt diese gemeinsam mit zwei Originalarbeiten Womackas. Als weitere Leihgabe wird eine Stadtansicht des bulgarischen Fotografen Kamen Stoyanov gezeigt, die visuelle Parallelen zu alten Bildern Ostberlins aufweist.

Indem Nancă immer wieder formale Gemeinsamkeiten sozialistischer Städteplanung des ehemaligen Ostblocks aufzeigt, stellt er dem Klischee von Berlin als „geteilter Stadt“ die Idee ihrer Verdoppelung gegenüber. In Vergangenheit und Gegenwart, Sozialismus und Kapitalismus scheint es Berlin gleich zweimal zu geben – ebenso wie die berühmte Weltzeituhr, die einmal auf dem Berliner Alexanderplatz und einmal in dem kleinen Ort Falticeni im Nordosten Rumäniens steht.

Der Ausstellungstitel zitiert den gleichnamigen Roman des britischen Sci-Fi-Autoren China Miéville, der die Existenz von zwei separaten Städten in einem gemeinsamen Raum beschreibt, deren Bewohner völlig isoliert voneinander leben. Passagen aus The City and the City und des dystopischen Romans The Freedom Artist von Ben Okri wurden zu einer eindringlichen Textcollage montiert und bilden die Tonspur einer weiteren Videoarbeit, die Aufnahmen des Alexanderplatzes mit Bildern aus Falticeni kombiniert.

Nancă, der sich für die Effekte politischer Ideologien auf die Architektur interessiert, spürt damit den Auswirkungen totalitärer Systeme auf die Bewohner einer Stadt nach. Das heutige Berlin-Mitte und verschwundene Ostberlin verschmelzen in seinen Arbeiten zu einer Psychogeografie, deren konkrete Raumbeschaffenheit von Atmosphären, Emotionen und Erinnerungen des ehemaligen Ostblocks überlagert bleibt.

Text von Diana Weis / 2019

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Stephan Koal

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Vlad Nanca

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