Exhibition

Takeshi Makishima. Remain In Light (A)

15 Jun 2019 – 20 Jul 2019

Event times

Samstag 12–18 Uhr

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ITALIC

Berlin
Berlin, Germany

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Figurengruppen, zu mehreren herumstehen oder Etwas tun,
Beschäftigt sein,
Oder auch allein,
Figurengruppe, mal ist
Man sich selbst genug, oder auch nur Ein Gesicht,
Eine einzelne Träne
Kullert. Verflüssigungen.

About

Takeshi Makishima (geb. 1980, Fukuoka, Japan) ist ein in Düsseldorf lebender Künstler.

Bei ITALIC wird er unter dem Titel »Remain in Light« neue Arbeiten zeigen. Makishima hat die Ausstellung so konzipiert, dass sie in zwei aufeinanderfolgen Abschnitten gezeigt werden wird. Seine Bilder sind See-Stücke, malerische Auseinandersetzungen mit dem Meer, seinen Bewohnern, seinen Benutzern und unseren Träumen und Phantasien vom Ozean.

Takeshi Makishimas bevorzugten Techniken sind Zeichnerei und Malerei. Er zeigt ein gewisses Interesse an Skulptur, wenn er in seinen malerischen Arbeiten mit Mischtechniken die Zweidimensionalität verlässt oder seine Rahmen und Leinwände in andere als rechteckige Formen schneidet, um den gewünschten Ausdruck des Bildes zu erreichen.

In der Zeichnung arbeitet er schnell. Makishima nutzt dabei unterschiedliche Mittel wie Aquarellfarbe, Tinte, Guache, Pastell oder Graphit und arbeitet auf Papier. Wo das Bild abstrakt zu sein scheint, ist es der gestischen Übertragung eines genauen Beobachtens geschuldet, Spontaneität wird zu einem Erinnerungsmoment. Bei aller Geschwindigkeit formen sich seine Zeichnungen denoch zu ausgeklügelten Kompositionen. Sie stehen für sich; und wenn in seiner elaborierten Ölmalerei sich ein Motive wiederfindet, so ist die Zeichnung weniger Skizze als vielmehr Fussnote oder Ergänzung.

In der Malerei bearbeitet Makishima die große Fläche. Er strukturiert sie mit Pinselstrichen, in Anmutungen von Waldböden, Holz, Wellen oder imaginierten Unterwasserlandschaften. Er wirft einen Menschen hinein, setzt ein Tier, ein Möbelstück dazu. Er nutzt eine abgestimmte Form- und Farbpalette; mit Schatten und Schattierungen arbeitet er, wo seine Erzählung sie benötigt.

Er spielt mit Perspektiven: wenn er ein Detail zeigen will, dann widmet er sich ihm ganz, zoomt hinein, holt es nach vorne direkt unter die Bildoberfläche, bearbeitet es sorgfältig; geht es ihm um den Raum, so ist es der Blick von Oben, schräge Auf- und Übersichten, hochgeklappte Zimmer und Wiesen, wie man sie auch aus der Malerei Pirosmanis kennt.

Überhaupt kann man in Makishimas Arbeit die Auseinandersetzung mit Bildfindungen der klassische Moderne lesen: er setzt an Ideen von beispielsweise Matisse oder Gauguin an, und wiederum ihrem Zugriff auf Kunsthandwerk, Bauernmalerei, Ikonenbildern, aussereuropäischen Kunstformen, und der sozialen oder sozialistischen Idee einer volkstümlichen internationalen Sprache. Und darin kann man ihm auch ein Verwandtschaft zu Milan Kunz oder Jan Knap attestieren.
 
Die Sujets sind Abbilder einer figurativen Realität, die Makishima so abstrahiert, dass sie eine universelle Lesbarkeit erhalten. Die menschlichen Figuren sind nicht Staffage, aber auch keine Individuen, vielmehr Stellvertreter für uns alle. Beigaben in ihren Händen, hier eine Angel, hier eine Kuchengabel, ein Pinsel, eine Blumenvase. Attribute als Marker im Plakat, Anker in der großen Fläche. Sie tragen sie in diesem Augenblick mit sich für diese eine Bildlogik. Und legen sie im nächsten Moment ab. Sie sind frei. Eine Versammlung von Freunden – sich finden, zusammenarbeiten, sich lösen und wieder neu bilden. Und sich selbst nicht genug sein.

Narration ist ein wichtiges Element in Takeshi Makishimas Malerei. Es gibt kein Richtig oder Falsch in seiner Grammatik. Seine Bilder sind Emblemata-haft. Die Titel mag man als Angebote lesen, einzusteigen. Geheimnisvolle Spiegel-Bilder, die Möglichkeitsräume öffnen. Die einem die Möglichkeit eröffnen, sie in die eigene Geschichte einzubauen, eigene Lösungen zu finden, und sie weiter zu erzählen.

Text: Andreas Reihse

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Takeshi Makishima

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