Exhibition
SEEDS FOR FUTURE MEMORIES. Stimmen zwischen den Enden der Migration
11 Jul 2019 – 18 Aug 2019
Regular hours
- Thursday
- 14:00 – 18:00
- Friday
- 14:00 – 18:00
- Saturday
- 14:00 – 18:00
- Sunday
- 14:00 – 18:00
- Tuesday
- 14:00 – 18:00
- Wednesday
- 14:00 – 18:00
Address
- 139/140 Linienstraße
- Berlin
Berlin - 10115
- Germany
About
Die Region um Tambacounda im Südosten des Senegal hat seit Jahren die höchste Migrationsrate in Westafrika. Sie ist zudem eine Art Kreuzungspunkt auf dem gefährlichen Weg nach Mali und weiter nach Agadez und Sabha in Lybien. Weniger als zehn Prozent der Migrant*innen erreichen Europa, wo sie schließlich in Flüchtlingscamps stranden. Die anderen sterben während der Reise oder enden in Gefängnissen. In der Toskana leben seit vielen Jahren Zehntausende Einwohner*innen marokkanischer, senegalesischer oder nigerianischer Herkunft. Die afrikanische Diaspora in Italien umfasst auch die über 300.000 Migrant*innen, die die gefährliche Route über das Mittelmeer in den letzten drei Jahren überlebt haben. Wenn man mit einzelnen von ihnen redet, sagen sie oft, dass es nicht wert war, das Risiko der Flucht auf sich zu nehmen. Sie finden in Europa keine Arbeit, die Flucht, die Monate oder Jahre in Flüchtlingscamps waren traumatisch, ihre Einsamkeit in Europa ist zum Teil verheerend.
Das Projekt SEEDS FOR FUTURE MEMORIES untersucht künstlerisch die asymmetrischen historischen und gegenwärtigen Beziehungen zwischen Afrika und Europa mit dem Wunsch, Narrationen zu entdecken und zu entwickeln, die die einseitige Erfindung des ‘Anderen‘ auf beiden Seiten überwinden. Dazu gehört sowohl eine Einbildung des ‘Westens‘, die von Hoffnungen, Stolz, Überlieferungen und familiärem Druck generiert wird, sowie andererseits die Effekte der globalen Neo-Liberalisierung, der schnellen Verstädterung, des Landraubs und der negativen Folgen des Klimawandels. Die beteiligten, von beiden Künstlerresidenzen eingeladenen Künstler*innen verstehen sich dabei als ‘Transmitter‘, die neue Räume des Dialogs öffnen.
Im vergangenen Jahr stellten sich 13 Kunstschaffende den beiden ‘Enden‘ der Migration im Senegal und in Italien. SEEDS FOR FUTURE MEMORIES ist ein unabgeschlossenes Projekt. In Berlin werden nun erste Arbeiten präsentiert, die im Rahmen des Austauschs entstanden sind.
Künstlerinnen und Künstler: Johanna Bramble, Aliou (Badou) Diack, Juan Pablo Macías, Fabrice Monteiro, Mario Pfeifer, Judith Raum, Lerato Shadi