Exhibition

Leon Manoloudakis - Alexej Meschtschanow

26 Mar 2021 – 24 Apr 2021

Regular hours

Friday
14:00 – 19:00
Saturday
14:00 – 19:00
Thursday
14:00 – 19:00

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frontviews

Berlin
Berlin, Germany

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About

Double solo exhibition

Leon Manoloudakis
Alexei Meschtschanow

Curator
Lukas Treiber

Opening
Fri 26 Mar 2 - 9 pm

Opening hours for reservations
Wed - Sat 2 pm-6 pm

Please book reservations and
extra appointments at:
rsvp@frontviews.de

Please wear a mask.

with the very kind support of the Berliner Senatsverwaltung
für Kultur und Europa

IG @frontviews_berlin
FB FrontviewsBerlin
 

On our way to work, to the yoga studio, to our favorite restaurant or to the local pub, we always walk the same routes. Apart from a few minor changes, these paths are characterized above all by their uniformity. We have become accustomed to them, familiar with the trees, the street signs, the apartment buildings, even the saleswoman of the street magazine Arts of the Working Class on Skalitzer Straße. We appreciate this trust! It guarantees security. But as much as this security has its pleasant sides, it also prevents us from recognizing the other, the abnormal, the unknown in the things that surround us so naturally and that we believe we know. In doing so, we forget that our perception is often narrowed by the mere appearance of knowing something and that we, therefore, encounter things with premature assumptions. As a result, we have an incomplete picture of them.

The duo exhibition with the artists Leon Manoloudakis and Alexej Meschtschanow gives visitors the opportunity to break with familiar ideas and to look at the absent in the present. The show will take place in the exhibition spaces of the art collective frontviews at HAUNT, Kluckstraße 23A. Just as the present carries a trace of the absent within it, the name HAUNT is also inscribed with a context of meaning that is not immediately visible. Those who search patiently can become aware of it.

HAUNTology is a concept of the French philosopher Jaques Derrida. It refers to the return or permanence of elements from the past. These elements haunt the presently present and always participate in it. Because the haunting spirit is present in the present, it belongs neither to the past nor to absence. Where do these ghosts come from? In some cases, they are expressions of unredeemed souls or unfulfilled promises. In other cases, they are simply part of the familiar things in our environment. In any case, it is worthwhile to take a look at these invisible beings. However, due to their invisibility, this is not always so easy! That is why HAUNT makes the invisible visible.

Both exhibited positions have in common that they gain their material basis for the creative process from a product whose origin lies in the past. Within the framework of artistic creation, this product is released from its historicity and updated within a new context. In this way, the artists help the relationship between presence and absence, between past and present, to become visible.

Leon Manoloudakis begins his work process based on graphite. His works are created by applying this substance opaquely to two-dimensional background surfaces and then removing it in places. In the process, surfaces are exposed that resemble excavation sites. This time their edges show tremulously irregular contours, another time they appear systematic and standardized. These traces in the graphite refer ghostly to hidden influences, intentions and ideas.

Alexei Meshchanov uses various types of chairs as the basis for his work process, ranging in style from Biedermeier to Bauhaus. These models - whether intact or already showing signs of breakage - the artist frames in self-welded steel constructs, thus fitting the pieces of furniture into a rigid frame. In a certain way, the chair serves the artist as a core object, which undergoes a locative extension.

The artists' respective works constantly enter into a new dialogue in each of the five exhibition rooms. The strict principle of 1:1 reproduces the appearance of the self-evident. It makes it possible to become familiar with the artworks and their composition, and at the same time calls for breaking through the appearance of the self-evident and directing attention to the invisible, the ghostly, and the absent.
                                                                                           Lukas Treiber
 

related links
Leon Manoloudakis
Alexej Meschtschanow

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Duo-Ausstellung:
Leon Manoloudakis
Alexej Meschtschanow

Kurator
Lukas Treiber

Eröffnung
​Fri 26 März, 14.00 - 21.00
 

Besichtigung der Ausstellung
nur nach persönlicher Verabredung
Mi - Sa 14.00-18.00 
rsvp@frontviews.de
 

HAUNT Kluckstraße 23, 10785 Berlin

Öffentliche Verkehrsmittel
Bus Linie M48 oder M85 von Potsdamer Platz/ Haltestelle Lützowstr./
Potsdamer Str. und 4 Minuten zu Fuß// U-Bahn Kurfürstenstraße Linie
U1 und U3 und 6 Minuten zu Fuß

mit der Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung
für Kultur und Europa

office@frontviews.de
www.frontviews.de.

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Auf unserem Weg zur Arbeit, in das Yoga-Studio, zum Lieblingsrestaurant oder in die Stammkneipe legen wir immer dieselben Wege zurück. Abgesehen von einigen klei-nen Veränderungen zeichnen sich diese Wege vor allem durch ihre Gleichförmigkeit aus. Wir haben uns an sie gewöhnt, sind mit den Bäumen, den Straßenschildern, den Wohnhäusern ja sogar mit derVerkäuferin des Straßenmagazins Arts of the Working Class an der Skalitzer Straße vertraut geworden. Dieses Vertrauen schätzen wir! Es gibt uns Sicherheit. Doch so sehr diese Sicherheit ihre angenehmen Seiten hat, so sehr hält sie auch davon ab, das jeweils Andere, das Anormale, das Unbekannte in den Dingen zu erkennen, die uns so selbstverständlich umgeben und die wir zu kennen glauben. Dabei vergessen wir, dass unsere Wahrnehmung oftmals durch den bloßen Schein etwas zu kennen verengt wird und wir den Dingen deshalb mit vor schnellen Annahmen begegnen. Dadurch haben wir ein unvollständiges Bild von ihnen. Die Duo- Ausstellung mit den Künstlern Leon Manoloudakis und Alexej Meschtscha-now gibt Besucher*innen vom 12.03.-17.04. die Gelegenheit, mit vertrauten Vorstellun-gen zu brechen und den Blick auf das Abwesende im Anwesenden zu richten. Die Show findet in den Ausstellungsräumen des Kunstkollektivs frontviews im HAUNT, Kluckstraße 23A, statt. Wie das Anwesende eine Spur des Abwesenden in sich trägt, ist auch dem Namen HAUNT ein nicht unmittelbar sichtbarer Bedeutungszusammen-hang eingeschrieben. Wer geduldig sucht, kann darauf aufmerksam werden.

HAUNTologie ist ein Konzept des französischen Philosophen Jaques Derrida. Es be-zieht sich auf die Rückkehr oder Beständigkeit von Elementen aus der Vergangenheit. Diese Elemente spuken im gegenwärtig Anwesenden herum und haben stets Anteil daran. Weil der spukende Geist im gegenwärtigen anwesend ist, gehört er weder der Vergangenheit noch der Abwesenheit an. Woher kommen diese Geister? In manchen Fällen sind sie Ausdruck von unerlösten Seelen oder uneingelöster Versprechen. In anderen Fällen gehören sie ganz einfach zu den vertrauten Dingen unserer Umgebung dazu. In jedem Fall lohnt es sich, diese unsichtbaren Wesen in den Blick zu nehmen. Das ist jedoch aufgrund deren Unsichtbarkeit nicht immer so einfach! Deshalb wird im HAUNT das Unsichtbare sichtbar. Beide ausgestellten Positionen haben gemeinsam, dass sie ihre materielle Basis für den Schaffensprozess aus einem Erzeugnis gewinnen, dessen Ursprung in der Ver-gangenheit liegt. Dieses Erzeugnis wird im Rahmen des künstlerischen Schaffens aus seiner Historizität gelöst und innerhalb eines neuen Kontexts aktualisiert. Auf diese Weise verhelfen die Künstler dem Verhältnis von Anwesenheit und Abwesenheit, von Vergangenheit und Gegenwart zu Sichtbarkeit.

Leon Manoloudakis beginnt seinen Arbeitsprozess auf der Grundlage von Graphit. Seine Arbeiten entstehen, indem er diese Substanz deckend auf zweidimensionale Untergrundflächen aufträgt und anschließend stellenweise abträgt. Dabei werden Flächen frei, die wie Grabungsstätten anmuten. Deren Ränder weisen diesmal zitternd unregelmäßige Konturen auf, ein anderes Mal wirken sie systematisch und standardi-siert. Diese Spuren im Graphit verweisen geisterhaft auf verborgene Einflüsse, Ab-sichten und Vorstellungen.

Alexej Meschtschanow verwendet als Grundlage für seinen Arbeitsprozess verschie-dene Stuhltypen, die stilistisch vom Biedermeier bis zum Bauhaus reichen. Diese Mo-delle - seien sie unversehrt oder weisen sie bereits Bruchstellen auf - fasst der Künst-ler in selbstgeschweißten Stahlkonstrukten ein, er fügt die Möbelstücke damit in ein starres Gestell. Der Stuhl dient dem Künstler in gewisser Weise als Kernobjekt, wel-ches eine orthetische Erweiterung erfährt.

Die jeweiligen Arbeiten der Künstler treten in jedem der fünf Ausstellungsräume stets aufs Neue in einen Dialog. Das strenge Prinzip des 1:1 reproduziert dabei den Schein des Selbstverständlichen. Es ermöglicht ein Vertraut- Werden mit den Kunstwerken und ihrer Komposition und ruft gleichzeitig dazu auf, den Schein des Selbstverständ-lichen zu durchbrechen und die Aufmerksamkeit auf das Unsichtbare, Geisterhafte und Abwesende zu richten.

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Frontviews ist eine europaweite Initiative von Künstlern und Kulturtheoretikern mit Sitz in Berlin als eingetragener Verein. Unsere Mitglieder unterschiedlicher europäi-scher Herkunft leben in Berlin oder in anderen europäischen Regionen. Als Kollektiv planen und organisieren wir Ausstellungen und Veranstaltungen zeitgenössischer Kunst an verschiedenen Orten, meist in Berlin, partiell an anderen Orten in Europa. Wir bieten den Teilnehmenden unserer Formate eine Plattform der Sichtbarkeit und des künstlerischen Austauschs, um die Kulturszene Berlins zu bereichern und den eu-ropäischen Gedanken zu fördern. Mit der flexiblen, kollektiven Struktur versucht Frontviews auf die Herausforderung zu reagieren, wie wir unsere unabhängige künst-lerische Praxis aufrechterhalten können, ohne ausschließlich an den kommerziellen Kunstmarkt oder die Anforderungen traditioneller, öffentlicher Kunstinstitutionen ge-bunden zu sein. Frontviews wurde im April 2012 gegründet und ist in Berlin als gemeinnütziger Verein für Kunst und Kultur unter der Körperschaftssteuernummer 27 / 653 / 56321 beim Fi-nanzamt für Körperschaften, Berlin Charlottenburg, eingetragen. 

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Leon Manoloudakis

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