Exhibition

German Bodies: Action, Performance, Staging (1970s – 1980s)

27 Jan 2017 – 13 Apr 2017

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Kicken Berlin

Berlin
Berlin, Germany

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  • U8 Rosenthaler Platz
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Galerie Kicken Berlin presents the exhibition German Bodies: Action, Performance, Staging. Including works by Appelt, Anna and Bernhard Blume, Rudolf Bonvie, Jürgen Klauke, Floris Neusüss and Klaus Rinke from the 70s and 80s the exhibition represents a significant era of German performance art.

About

On the artists:

Klaus Rinke (*1939), an der Essener Folkwangschule ausgebilderter Maler und Bildhauer, hat seine Inszenierungen in Zeit und Raum seit den späten 1960er Jahren als erster deutscher Künstler international zur Aufführung gebracht, zunächst als Wasser-Aktionen, ab 1970 mit dem eigenen Körper im Mittelpunkt. Seine „Primärdemonstrationen“ erforschen die Bedingungen der eigenen Existenz: Rinke stellt den Körper als Skulptur im Verhältnis zum Innen- oder Außenraum dar (Boden, Wand, Raum, 1970; Museumstreppe: Metropolitan Museum, Tokyo, 1970; New Urban Landscapes, 1975) oder führt einfachste Gesten (Inhalation II, 1971) als „skulpturale Handlung“ aus. Auch kulturelle Aspekte des Außenraums können bedeutsam werden, wie der Wald in Eigentlich sollte ich Wotan heißen (1970). In der Maquette für die Arbeit Durchs Bildformat gehen (1972) erinnern collagierte Selbstportraits an Formen der Op-Art. Mit Maskulin-feminin. Ich, Du, Wir, Du, Ich (1972) wird die charakteristische Reihe der Primärdemonstrationen unter Mitarbeit von Monika Baumgartl um die Auseinandersetzung mit der Debatte um Geschlecht und Beziehung erweitert.

Jürgen Klauke (*1943) visualisiert ähnliche Themen wie das weibliche und männliche Prinzip (Masculin-Feminin II, 1974) und dessen Übertragbarkeit oder spaltet sich in den Doppelbelichtungen der Sequenz Begegnung (1975)in zwei Figuren auf, deren Interaktion affektive wie aggressive Züge trägt. Nicht das konkrete körperliche Erleben steht bei Klauke im Vordergrund, sondern das Befragen von starren Regeln des gesellschaftlichen Lebens im Spiel mit der Selbstinszenierung, der Travestie und der Transformation. Sie offenbaren Begriffe wie Subjekt, Identität, Geschlecht und Körper als flexible Größen.

Rudolf Bonvie (*1947) reduziert den menschlichen Körper auf das Zeichenhafte. In den seriellen Körperdetails Zu ‘Femmes damnées‘ (1974) ist einerseits der skulpturale Charakter der Arm- und Handhaltungen wie in einer typologischen Studie oder Versuchsanordnung sichtbar. In der Polaroidtechnik spiegelt sich die Spontaneität des Prozesses. Auf einer weiteren Ebene entfaltet sich die Resonanz von Charles Baudelaires Poem Femmes damnées aus dem Band Les Fleurs du Mal (1857). Auch der Dialog I (1973) zwischen zwei Personen, weiblich und männlich, ist in stark vereinfachter Form auf zwei Hände verdichtet. Sie suchen und finden sich als Zeichen – pars pro toto – einer Begegnung, deren Charakter in der Schwebe bleibt.

Die Absurdität sozialer Konventionen und die Entfesselung dahinter verborgener geheimer Kräfte offenbart die Inszenierung der Ödipalen Komplikationen (1977-78) von Anna und Bernhard Blume (*1937; 1937-2011) mit einer fünfteiligen Sequenz im intimen Kleinformat. Die Inszenierungen der Blumes sind philosophisch und psychoanalytisch motiviert, sie bringen die nur scheinbar geregelten Verhältnisse der Alltagswelt mit Ironie, Leichtigkeit und Dynamik buchstäblich zum Tanzen.

 Eine Arbeit von Floris Neusüss (*1937) nimmt den Gedanken der Leichtigkeit wie des Fliegens auf: sein Flugdrachen (1977) mit dem Körperfotogramm der eigenen Gestalt ist zugleich Gegenstand einer performativen Handlung wie auch experimentelles Bild (selbst Ergebnis eines aktiven Gestaltungsprozesses). Letzteres vereint die Unmittelbarkeit der Körperspur im Fotogramm mit der Leichtigkeit und Transparenz des Lichtbilds. Als Künstler und Hochschullehrer hat sich Floris Neusüss, der im März seinen 80. Geburtstag feiert, um die Neuorientierung der experimentellen fotografischen Ästhetik verdient gemacht.

Dieter Appelt (*1935) wiederum setzt sich selbst genau definierten Situationen aus, die sowohl der Bewußtseinserweiterung wie der präzise kalkulierten Visualisierung dienen. Die siebenteilige Sequenz aus Tableau Oppedette (1980) zeigt die Figur des Künstlers in verschiedenen Konstellationen an einem Ort mit Objekten und Geräten, die eine mythologische Lesart ebenso erlauben wie die eines Selbsterfahrungsritus. Die Fotografie ermöglicht es, den Körper in die Umgebung einzublenden und zu verdinglichen. 

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Klaus Rinke

Jürgen Klauke

Bernahrd und Anna Blume

Dieter Appelt

Floris Neusüss

Rudolf Bonvie

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