Event

Feministische Wohngeschichte(n) für die Zukunft. Berlin, Bauhaus und darüber hinaus

6 Sep 2019 – 18 Oct 2019

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Alpha Nova & Galerie Futura

Berlin
Berlin, Germany

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  • 265
  • Schlesisches Tor
  • S-Bahn Treptower Park
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Die Veranstaltungsreihe widmet sich Protagonistinnen der Architektur und der feministischen Bewegung in Bezug auf Raum- und Städteplanung.

About

Ausstellung von Moira Zoitl; Veranstaltungen mit Ruth Becker, Elke Krasny, Eva Kuschinski, Ulla Terlinden und Christine Zwingl. Kuratiert von Felicita Reuschling und Katharina Koch

Die Ausstellung und Veranstaltungsreihe nimmt das 100. Jubiläum der Gründung des Bauhauses zum Anlass, Bezüge und Divergenzen zum universalistisch und vermeintlich neutralen Werte-Kanon modernen Wohnens sichtbar zu machen, wie er paradigmatisch am Bauhaus propagiert wurde. Dem gegenüber werden frühe Protagonistinnen der Architekturwelt und feministische Diskussionen zu Raum- und Städteplanung vorgestellt, in denen Geschlechterverhältnisse als vielfältige asymmetrische Vorstellungen von Wohnen, Beziehungsverhältnissen und Berufsleben sichtbar werden. Ausgehend von den Pionierinnen der Architektur in den 1920er Jahren über die Auswirkungen der zweiten Frauenbewegung auf Architektur, Wohnen und Aktivismus wird in mehreren Veranstaltungsteilen in 2019 und 2020 der Bogen bis zur Gegenwart von Wohnen und Moderne in einer widerspruchsvoll globalisierten Ökonomie gespannt sowie feministische und inklusive Alternativen dazu diskutiert.

Ausstellung

Moira Zoitl
Küchen Torso – von der Reduzierung der Schritte

Zweiteilige Videoinstallation, 2013

7.9.-18.10.2019 // Mi-Sa // 16:00-19:00

Eröffnung: 6.9.2019 // 19:00

Im Zentrum der zweiteiligen Videoarbeit steht die 1926 von der österreichischen Architektin Margarete Schütte-Lihotzky entwickelte Frankfurter Küche, die als Vorbild für die moderne Einbauküche gilt. Küchen Torso bezieht sich auf die systematischen Untersuchungen zur Rationalisierung der Hausarbeit Anfang des 20. Jahrhunderts, die sich an tayloristischen Arbeitsmethoden orientierten. Die Studie: Küchen Torso referiert formal auf den Torso vom Belvedere [1], dem gerade im Fehlen der äußeren Gliedmaßen eine Verdichtung des Ausdrucks zugesprochen wird. Die Schauspielerin nimmt auf einem Hocker die Körperhaltung des Torsos ein, wobei das Spiel der Rückenmuskeln die verschiedenen Aktivitäten in der Küche anzeigt. Es zeigt sich ein abstraktes Bild des Tätigkeitskanons in der Küche.

Dank an: Stiftung Haus Schminke, Löbau
[1]Werk von Apollonios von Athen, 1. Jahrhundert. v. Chr., das sich in den Vatikanischen Museen in Rom befindet.

http://www.moirazoitl.com/de

Präsentation von Teilen der Ausstellung VOM ERSTEN WIENER KÜCHENPATENT ZUR FRANKFURTER KÜCHE – zum Leben und Wirken der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky (erstmals gezeigt im Margarete Schütte-Lihotzky Raum, Wien, 21.1. – 24.6.2016 © Inhalt: Christine Zwingl, Margarete Schütte-Lihotzky Club)

www.schuette-lihotzky.at

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Veranstaltungen

Widersprüchliche Räume – Wohnung und Haushalt überdenken: Eine Aktualisierung

20.9.2019 // 19:00

Vorträge „Reproduktionsort und Ware: Die Wohnung als Kristallisationspunkt gesellschaftlicher Widersprüche“ von Eva Kuschinski und „Grundrisse der Reproduktion. Die Haushaltsfrage“ von Elke Krasny (PhD) mit anschließendem Gespräch.

Die Wohnung wie wir sie heute kennen ist ein widersprüchlicher Ort. Sie ist Ort der Reproduktion, an dem Menschen sich erholen, Hausarbeit machen, essen, schlafen und ihren Alltag verbringen. Zugleich ist sie aber als Ware in Kapitalkreisläufe eingebunden. In ihrem Vortrag diskutiert Eva Kuschinski aus feministisch-materialistischer Perspektive die Einbettung der Wohnung in diese widersprüchlichen gesellschaftlichen Verhältnisse.

Wer entsorgt den Müll nach acht Stunden in der Fabrik? Wer ist im Atelier, während gekocht wird? Aus der Perspektive des feministischen Marxismus auf reproduktive Arbeit untersucht Elke Krasny Wohnungsgrundrisse von Bauhausbauten in Dessau und Gemeindebauten des Roten Wien. Ihr Vortrag verfolgt Grundrisse der Reproduktion und verbindet die Haushaltsfrage mit Beispielen aus der Geschichte der Architekturmoderne und Forderungen feministischer Emanzipation.

Margarete Schütte-Lihotzky und die Frankfurter Küche

21.9.2019 // 16:00

Vortrag „Margarete Schütte-Lihotzky und die Zukunft des Wohnens“ von Christine Zwingl und Gespräch mit Christine Zwingl und Moira Zoitl

Leben und Werk der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky (1897 – 2000) sind mit der internationalen Entwicklung des sozialen Bauens, sowie der Frauengeschichte eng verbunden. Von der Siedlerbewegung im Roten Wien führen sie ihre Aufgaben zum Neuen Frankfurt, den Industriestädten der Sowjetunion, zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus und zurück nach Wien. Im Alter von über 90 Jahren resümiert sie mit einer Utopie für künftiges Wohnen.

Bezugnehmend auf die Ausstellung in der alpha nova & galerie stellt Christine Zwingl das Werk von Schütte-Lihotzky im Kontext ihrer Zeit vor und spricht gemeinsam mit der Künstlerin Moira Zoitl über ihre Arbeit Küchen Torso, in deren Mittelpunkt das Konzept der sogenannten Frankfurter Küche steht.

Frauenaufbruch und Wohnungsnot

26.9.2019 // 19:00

Vortrag von Prof. Dr. Ulla Terlinden

Der Vortrag stellt Bezüge und Diskussionslinien von Protagonist*innen des Neuen Bauens und der frühen Frauenbewegung in Deutschland als Ringen um neue Wohnformen und Geschlechterverhältnisse in der industrialisierten Gesellschaft zu Beginn des 20.Jh. vor.

Sozial engagierte Frauen in der frühen Frauenbewegung kämpften Ende des 19. und zu Beginn des 20.Jh. für bessere Wohnverhältnisse in den Arbeiter*innenquartieren der Großstädte. Mit einer „weiblichen Wohnungspflege“ unterstützten sie die Arbeiterinnen in Haushaltung und Kinderversorgung. Damit eröffneten sie für sich einen neuen Berufszweig. Für alleinstehende, berufstätige Frauen fehlten jedoch entsprechende Wohnungen. So wurden Frauenwohngenossenschaften und andere Wohnformen wie z.B. Boardinghouses entwickelt.

Frauenwohnprojekte in Deutschland – eine kurze Geschichte emanzipatorischen Wohnens von Frauen

17.10.2019 // 19:00

Vortrag von Prof´in i.R. Dr. Ruth Becker

Die (vor-)herrschenden Wohnverhältnisse sind immer auch (materialisierter) Ausdruck gesellschaftlicher Normierungen – nicht zuletzt in Bezug auf das Geschlechterverhältnis. Dagegen haben sich Frauen immer wieder gewehrt – angefangen von den mittelalterlichen Beginen bis zu den heutigen gemeinschaftlichen Wohnprojekten für Frauen, auf die sich Ruth Becker in ihrem Vortrag konzentriert.

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Katharina Koch

Felicita Reuschling

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Moira Zoitl

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