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Fad & Fury

28 Apr 2017 – 27 May 2017

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janinebeangallery

Berlin, Germany

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In der Gruppenausstellung „Fad And Fury“ stellt die janinebeangallery konformer Trendlebigkeit den furiosen Drang expressiven Ausdrucks entgegen. Gezeigt werden Malerei, Zeichnung, Fotografie und Installation.

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„Fad And Fury“

In der  Gruppenausstellung „Fad And Fury“ stellt die janinebeangallery konformer Trendlebigkeit den furiosen Drang expressiven Ausdrucks entgegen. Gezeigt werden Malerei, Zeichnung, Fotografie und Installation der Künstler Inna Artemova, Anna Borowy, Grigori Dor, Kathrin Günter, Dario Puggioni und Armin Völckers.

In den Gemälden von Inna Artemova wirkt die umgebende Natur wie phantastische Erscheinungen, in Form von ausgestorbenen Tieren, lumineszenten Abstraktionen von Gewächsen bis hin zu rein geometrischen Anordnungen. Als hätte hier ein naturwissenschaftlicher Realismus eine Derealisation erfahren, scheinen Artemovas Protagonisten sich im Morgen von Gestern als surreale Parallel-Gegenwart zu befinden. Dass dieser Zustand als Geisteswelt durchaus nicht so fremd anmutet, wie er könnte, bewirkt die Künstlerin unter anderem durch weltliche und humorvolle Verknüpfungen.

Die Werke der Künstlerin Anna Borowy konfrontieren mit großen zentralen Porträts von Menschen und Tieren vor naturhaft-symbolischen bis abstrakt strukturierten Hintergründen. Die Porträtierten in den Gemälden befinden sich im Umfeld von leuchtenden Dunstschleiern und scheinenden Irrlichtern, liquiden Landschaften und Untergründen, kaum merklichen Übergängen von Pflanzen zu Abstraktionen, quasi wabernden Potentialen von Zeit selbst bergen der fixierende Augenausdruck der Zentralgestalten und ihre Positur einen schieren und gespannten Moment der Latenz. Darin liegt ihre Kraft und Attraktion begründet, in der Vermittlung eines unsichtbaren Ungleichgewichts der Kräfte, deren Freigabe sie ankündigen und die sich Bahn brechen wird.

Im Gegensatz zu vielen aktuellen Malern gegenständlicher Szenerien erzählt der in Ulan Ude geborene Künstler Grigori Dor keine Geschichten, sondern spielt mit der Präsenz und dem Verschwinden von Figuren und Dingen. Zeichen, Bedeutungsinhalte, das unvermittelte Auftauchen eines Einzelelements und die Andeutung des komplexen Gesamtmotivs über den einzeln angerissenen Ausschnitt hinaus sind die Varianten, die den Künstler interessieren. So entsteht letztlich aus den einzelnen Elementen der Stillleben das Bild einer Welt, die aus zerbrochenen Teilen besteht und dennoch durch einen umfassenden Rahmen zusammengehalten im Dunklen leuchtet. Grigori Dor konfrontiert den Betrachter mit Prozessen von Veränderung, Auflösung und Verfall.

In ihrer Serie „Charlie Boy“ untersucht die in Berlin lebende Künstlerin Kathrin Günter die gesellschaftlichen Projektionen von Wünschen und Häme in die Welt der Stars und Celebrities. Mit ihren Assoziationen und Klischees aus der Welt des Voodoo entlarvt sie die moderne Obsession und Identifikation mit den Menschen im Rampenlicht als regressive Ersatzhandlung, als rituelle Ableitung der eigenen individuellen Unzulänglichkeiten. Günter veranschaulicht mit ihren Arbeiten damit den archaischen Ursprung des sehr gegenwärtigen Phänomens der kontinuierlichen Projektion von persönlichen Befindlichkeiten auf die sogenannten „Prominenten“ und weist hier eine grundlegende psychologische Mechanik nach. In der Ausstellung „Fad And Fury“ wird die Künstlerin zusätzlich installativ arbeiten und einen „Voodoo-Altar“ errichten.

Die Gemälde des italienischen Künstlers Dario Puggioni verfügen eindrucksvoll über Merkmale klassischer Werke, vornehmlich der Tenebristen. Diese Grundlage dient Puggioni um Kontrast zu erzeugen, sein Bildmaterial technisch zu entrealisieren und die Substanz seiner Motive neu zu formieren. Seine Arbeiten sind akribisch konstruiert und mit Öl auf Aluminium, Holz, Papier, Kupfer oder auch Acetat gearbeitet, dabei wirksam in Groß- genauso wie in Kleinformaten.

Das Hauptcharakteristikum, das Armin Völckers‘ künstlerische Ausrichtung kennzeichnet, ist seine Wahl eines informellen Paradigmas. Während die experimentelle Haltung des früheren Filmemachers im Kern unleugbar die Einflüsse des Post-Impressionismus und einer seiner radikalen Gegenformen, des abstrakten Expressionismus zeigt, liegt die eigentliche Qualität seiner Malerei in der physischen Präsenz von Nuance und Tiefe. Befreit von akademischer Volkstümlichkeit, begrüßt das Drama von Armin Völckers’ Malerei das Spektakel des heutigen Daseins, begleitet vom flauen Magengefühl des Humors. In unserer Fixiertheit auf das Visuelle offeriert er hintergründige Botschaften in bewussten und unbewussten Chiffren, ein aus-dem-Bauch kommendes Ableuchten des kollektiven Horizontes unserer post-industriellen Kultur. (R. A, Suri)


 

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Janine Bean

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Dario Puggioni

Anna Borowy

Inna Artemova

Grigori Dor

Armin Völckers

Kathrin Günter

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