Exhibition

Der Geschmack von Schnee

23 Feb 2019 – 13 Apr 2019

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Di - Sa 12 - 18 Uhr
Die Galerie ist vom 3.3. - 11.3. geschlossen

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Berlin, Germany

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Die jüngsten Werke des luxemburgischen Künstlers Arny Schmit geben Einblick in wilde, monochrome Naturlandschaften, mit einzelnen, überwucherten Hinterlassenschaften der Zivilisation, wie zum Beispiel Brücken oder Holzhütten.

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English text below

Arny Schmit

„Der Geschmack von Schnee“

23. Februar – 13. April 2019

Vernissage am 22. Februar 18 – 21 Uhr

Die Ausstellung wird durch die Botschaft des Großherzogtums Luxemburg und durch das luxemburgische Kulturministerium gefördert.

Die jüngsten Werke des luxemburgischen Künstlers Arny Schmit geben Einblick in wilde, monochrome Naturlandschaften, mit einzelnen, überwucherten Hinterlassenschaften der Zivilisation, wie zum Beispiel Brücken oder Holzhütten. Dunkler Wald und Pflanzenwuchs überragen die wenigen Silhouetten von Himmel und dominieren die Bildflächen. In einigen dieser Szenerien einer überbordenden Flora sind Porträts junger Frauen eingefügt, die nicht nur die Landschaft sondern auch das Genre unterbrechen, indem sie wie ausgeschnittene Büsten und mit abgesetzten Hintergründen wie Bilder in Bildern wirken. Dennoch gehen auch die Bildränder dieser Versatzstücke in in die wuchernde Pflanzenwelt im Hintergrund über, ihre schützenden Kanten befinden sich insofern quasi in Auflösung. Die abgebildeten Frauen sind entweder dem Betrachter abgewandt klassisch im verloren Profil oder von hinten zu sehen oder ihre Gesichter sind verdeckt. Nicht nur stehen diese Personen also kurz vor der Einnahme durch die wilde und raue, umschließende Natur, außerdem sind ihnen nur eingeschränkt individuelle, physiognomische Merkmale verliehen. Sie gleichen eher dem Schema einer Weiblichkeit, die wie im klassischen Mythos sich mit Flora und Fauna identifiziert, buchstäblich zu Natur wird und dies eher tragisch-schicksalhaft als willentlich.
Der Wildwuchs der Pflanzen und Bäume  in den Gemälden Arny Schmits nimmt mithin das komplette Bild ein, er wirkt chaotisch und übermächtig, geht in Randbereichen konsequent in abstrakte Strukturen über, die sich wiederum als die Archetypen der ornamentalen Strukturen (z. B. Tapetenmuster) in vorangegangenen Werken Schmits herausstellen. Die wenigen architektonischen Überbleibsel menschlichen Schaffens sind nurmehr undeutlich zu erfassen und fast schon Teil der sie umgebenden organischen Matrix. Hierin zeigt auch diese Matrix wie bei den Frauenporträts und den natürlichen Ornamenten eine starke Verbindung sowie die Übergänge von Mensch und Natur, ebenso wie in dem grundsätzlichen magischen Assoziationsreichtum in den wilden Naturschauplätzen Arny Schmits. Wenn auf diese Weise fast zwangsläufig aus amorphen Strukturen Gestalten entstehen, drückt auch das Chaos inhärente Ordnung aus.

Allein schon damit ist Arny Schmit ein bildgewaltiger, komplexer Nachweis gelungen.

Text von Matthias Bergemann

ARNY SCHMIT
„Der Geschmack von Schnee“ („The Taste of Snow“)

The latest works of the Luxembourgian artist Arny Schmit show wild, monochrome natural landscapes with solitary overgrown remains of civilisation, for example bridges or wooden huts. Dark forests and vegetation overrun the few silhoettes of sky and dominate the image areas. In some of these sceneries of exuberant flora portraits of young women are inserted, not only breaking the landscape but also the genre by appearing as cut out busts and—in combination with contrasting backgrounds—like images within images.  Yet the image edges of these set pieces also blend with the rampant growth in the background, so these containing edges are in a state of disintegration. The depicted women are either turned away from the viewer or to be seen from behind or their faces are covered. So not only are these persons imminently to be captured by the wild and rough surrounding nature, they are also provided only with limited individual physiognomic features.  They rather resemble a scheme of femininity, identifying with flora and fauna as in a classical myth, literally becoming nature and doing so rather tragically fateful than deliberately.
The wild growth of plants and trees in some of the paintings of Arny Schmit takes over the whole image, seeming chaotic and overwhelming and merging on the image‘s peripheries consequently into abstract structures which turn out to be the archetypes of the ornamental patterns in preceding works of Schmit. The few architectural remnants of human production are only vaguely to conceive and have almost become part of the surrounding organic matrix. Like the women portraits and the natural ornaments this matrix herein shows a strong connection and transition of man with nature, a relation that also manifests in the fundamental magic abundance of associations found in the wild natural sceneries of Arny Schmit. This way creating almost inevitably gestalt out of amorphous structures, chaos also expresses inherent order. For this alone Arny Schmit succeeded in constituting a complex and visually stunning evidence.


Matthias Bergemann

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