Exhibition

David Claerbout: Olympia

11 Sep 2016 – 28 May 2017

Regular hours

Sunday
12:00 – 18:00
Wednesday
12:00 – 20:00
Thursday
12:00 – 18:00
Friday
12:00 – 18:00
Saturday
12:00 – 18:00

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  • U8 to Boddinstraße / U7 to Karl-Marx Straße
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David Claerbout zeigt im imposanten 20 Meter hohen Kesselhaus im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst die Arbeit Olympia (The Real-Time Disintegration into Ruins of the Berlin Olympic Stadium over the Course of a Thousand Years).

About

Damit setzt er die Ausstellungsreihe fort, die mit Roman Signers Kitfox Experimental begonnen hat: Einmal im Jahr lädt das KINDL eine Künstlerin oder einen Künstler ein, im Kesselhaus eine einzige Arbeit für diesen speziellen Raum zu realisieren. 

Videoarbeiten von suggestiver Langsamkeit sind charakteristisch für das Werk des 1969 geborenen belgischen Künstlers David Claerbout. Das Fließen der Zeit wird in seinen präzise komponierten Werken auf beinahe körperliche Weise spürbar. Als Material dienen ihm dabei oft rekonstruierte oder computergenerierte Bilder, historische Fotografien oder eigenes Filmmaterial, das er vielschichtig miteinander verwebt.

Mit der in diesem Jahr fertiggestellten Arbeit Olympia zielt Claerbout nun auf eine Dimension, die das menschliche Vorstellungsvermögen von Zeit weit übersteigt: Die Real-Time-Projektion ist auf 1.000 Jahre angelegt und entzieht sich damit radikal unserer realen Erfahrung. Ausgangspunkt ist das Berliner Olympiastadion – 1936 Austragungsort der Olympischen Spiele –, das der Künstler digital aufwändig nachgebaut hat und nun in den kommenden 1.000 Jahre zerfallen lässt. Der Bezug zum „Tausendjährigen Reich“ – ein Begriff, der vor allem durch die Nationalsozialisten adaptiert wurde – und zu den kruden Ideen des Architekten Albert Speer ist gegeben. Dieser forderte in seiner sogenannten Theorie des Ruinenwerts, dass sich Architektur daran orientieren sollte, wie sie in 1.000 Jahren wirkt – sein explizites Vorbild war das Kolosseum in Rom.

Jenseits dieser Bezüge ist David Claerbouts Projekt Olympia aber in erster Linie als Reflexion über Zeit und Wahrnehmung zu verstehen. Der langsame Zerfall der Architektur ist mit unserem Zeithorizont nicht mehr zu erfassen. In Echtzeit wird dieser Prozess im Kesselhaus des KINDL auf einer monumentalen Leinwand zu sehen sein. Langsam beginnt das Gras zu wachsen, Flechten und andere Pflanzen fangen an zu wuchern. Ganz entscheidend ist dabei der Einfluss des realen Wetters: Echtzeit-Wetterdaten werden permanent in den laufenden Zerfall von Claerbouts digital gerechnetem Stadion einbezogen. Um verschiedene Jahres- und Tageszeiten und unterschiedlichste Wetterverhältnisse real erlebbar werden zu lassen, wird Olympia im KINDL rund neun Monate lang bei freiem Eintritt zu sehen sein.

Am 22. Oktober 2016 eröffnet das KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst das gesamte ehemalige Brauerei-Gebäude.

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