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Bauten, die Staat machen. Zwei Vorträge von Florian Mausbach und Klaas Ruitenbeek
23 Nov 2022
Regular hours
- Wednesday
- 10:30 – 18:00
Free admission
Address
- Seelingstr
- 29
- Berlin
Berlin - 14059
- Germany
Travel Information
- M45 / M309 / M109
- U2 / S41 / S42
About
Klaas Ruitenbeek Humboldt Forum: Ein Raum gestaltet von Wang Shu. Auch bei den Planungen für das Humboldt Forum im wiederaufgebauten Stadtschloss war Florian Mausbach selbstverständlich involviert. Die Grundsteinlegung wurde 2013 gefeiert, und nach der Teileröffnung vor einem Jahr ist seit 17. September 2022 das ganze Gebäude für das Publikum zugänglich. Im 2. und 3. OG befinden sich die Ausstellungsräume des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst SMB. Bei der Gestaltung des Museums für Asiatische Kunst spielte Klaas Ruitenbeek, von 2010-2018 Direktor, eine maßgebliche Rolle.
Ein besonderer Saal im Humboldt Forum ist der Raum „China und Europa“, gestaltet von Wang Shu und Lu Wenyu. Wang Shu, der 2012 als erster chinesischer Architekt den Pritzker-Preis für Architektur gewann, und seine Frau Lu Wenyu, ebenfalls Architektin, gestalteten einen Raum der, durch Materialien und Formsprache, deutlich chinesisch anmutet, aber eindeutig zeitgenössisch ist. Es ist, könnte man sagen, ein Raum, der Staat macht. Als Direktor des Museums für Asiatische Kunst (ehemals in Dahlem, aber jetzt im Humboldt Forum) hat Klaas Ruitenbeek dieses Projekt von 2013 bis zur Fertigstellung in 2021 begleitet und Wang Shu und Lu Wenyu viele Male in China besucht. Er erzählt über die Bedeutung, Gestaltung und Entstehung dieses kleinen Stücks Chinas in Berlin.
Bauten, die Staat machen
Zwei Vorträge von Florian Mausbach und Klaas Ruitenbeek
Florian Mausbach war nach der Wiedervereinigung Deutschlands von 1995-2009 als Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung verantwortlich für die Staatsbauten im In- und Ausland. Sie prägen heute das Bild der Berliner Republik: Ministerien, Botschaften, Kulturinstitute und Museen. Er berichtet in seinem neu erschienenem Buch Bauten, die Staat machen (Berlin Story Verlag, 2022) in Gedanken, Geschichten und persönlichen Erinnerungen – auch mit Blick hinter die Kulissen – vom Wiederaufbau Berlins als Bundeshauptstadt, vom Wandel der Staatsarchitektur von der Bonner zur Berliner Republik und vom symbolischen Bild der Berliner Republik und ihrer Gedenkkultur.
1976/77, als Lektor im Fremdsprachenverlag Peking, unterstützte Florian Mausbach mit einer Wandzeitung den Reformer Deng Xiaoping gegen die „Viererbande“. Er arbeitete als Stadtplaner in Frankfurt am Main und als Baudezernent in Bielefeld, bevor er beim Wiederaufbau Berlins als deutscher Hauptstadt mitwirkte. Er ist einer der Initiatoren des Freiheits- und Einheitsdenkmals auf der Berliner Schlossfreiheit.
Im Geleitwort von Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a.D. heißt es: „Mausbach schreibt sachlich-informativ und zugleich anekdotenreich, in einer elegant-verständlichen Sprache jenseits von jeglichem Architektenjargon. Er hat Sinn für Geschichte und für Geschichten! Es sind die Memoiren eines ‚Baudezernenten der deutschen Republik‘ in entscheidenden Jahren. Und Zeugnis eines nicht nur stadtplanerisch-architektonischen, sondern auch eines politisch-bürgerschaftlichen Engagements.“